Stromversorgung in Gefahr: EnBW-Chef kritisiert Deutschlands Energiepläne

Berlin, 06.09.2024

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Georg Stamatelopoulos warnt vor überkomplizierten Notfallplänen und steigenden Kosten für Bürger

Die Energiepolitik Deutschlands droht ins Chaos zu stürzen, und die Bundesregierung gießt Öl ins Feuer. Georg Stamatelopoulos, Chef von EnBW, einem der größten Energiekonzerne des Landes, kritisiert die geplanten Notfallmechanismen der Regierung scharf. Er sieht darin eine gefährliche Verkomplizierung, die die Energiewende ausbremst und Millionen verschlingt. „Wir verschwenden kostbare Zeit mit überflüssigen Regelungen,“ betont er.

Bis 2028 will die Regierung einen Kapazitätsmechanismus einführen, der Kraftwerksbetreiber für ungenutzte Kapazitäten bezahlt. Statt funktionierende europäische Modelle zu übernehmen, versucht Deutschland erneut, eine eigene, überbürokratisierte Lösung durchzusetzen. Diese Verzögerung und der Aufwand bedeuten höhere Kosten für Verbraucher, die ohnehin schon unter steigenden Energiepreisen leiden. Stamatelopoulos warnt vor massiven Preissteigerungen: „Die Einführung dauert zu lange und ist unnötig teuer.“

Die Energiewende gerät zunehmend unter Druck. Trotz Versprechen günstiger erneuerbarer Energie erleben die Bürger das Gegenteil: Ständig steigende Kosten. Dabei treiben nicht etwa Wind- und Solarenergie die Preise in die Höhe, sondern der Ausbau von Netzen und Speichern. Die Regierung vermittelt jedoch weiterhin ein verzerrtes Bild der tatsächlichen Kosten, was zu einem drastischen Vertrauensverlust führt. „Es wird immer schwerer, die Menschen davon zu überzeugen, dass die Energiewende bezahlbar bleibt“, betont der EnBW-Chef.

Der Widerstand in der Bevölkerung gegen die Energiepolitik wächst. Während lokale Proteste gegen Windparks und Stromtrassen längst bekannt sind, weitet sich die Unzufriedenheit jetzt auch auf nationaler Ebene aus. Stamatelopoulos warnt eindringlich: „Ohne Akzeptanz in der Bevölkerung steht das gesamte Projekt Energiewende auf der Kippe.“ Fehlende Transparenz und steigende Kosten gefährden das größte Infrastrukturprojekt der letzten Jahrzehnte.

Trotz des schwierigen Umfelds erzielte EnBW 2023 ein Rekordergebnis von 6,37 Milliarden Euro – eine Steigerung von über 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Doch die düstere Prognose für 2024 mit einem erwarteten Rückgang auf 4,6 bis 5,2 Milliarden Euro zeigt: Auch erfolgreiche Unternehmen können der Politik nicht ewig trotzen. „Wenn die Regierung nicht handelt, drohen Ausfälle bei der Stromversorgung“, warnt Stamatelopoulos.

Die Energiezukunft Deutschlands steht auf dem Spiel. Stamatelopoulos’ Warnungen sind klar: Ohne tiefgreifende Reformen und eine realistische Kostenpolitik steuert die Energiewende ungebremst auf eine Katastrophe zu.

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