
Phosphorabbau zum Nachteil der Umwelt
Europa, 22.08.2023
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Die britisch-norwegische Grubengesellschaft Norge Mining hat in Südwestnorwegen massive Phosphatvorkommen gemeldet, die auf etwa 77 Milliarden Tonnen geschätzt werden
Dies könnte die weltweit größte bekannte Quelle von Phosphat sein, das in der Düngemittelproduktion und für die Herstellung von Solarzellen, E-Auto-Batterien und Chips benötigt wird. Die EU führt Phosphor auf ihrer Liste der “kritischen Rohstoffe”, aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung und des potenziellen Versorgungsrisikos. Das Vorhandensein solcher Vorkommen könnte die Autonomie des Westens sichern und die Abhängigkeit von China als Hauptlieferant verringern.
Die Entdeckung beinhaltet auch abbauwürdige Vorkommen von Titan und Vanadium, die ebenfalls als kritische Rohstoffe gelten. Die EU hat diese Metalle ebenfalls auf ihrer Liste. Die Investitionen für den Grubenbetrieb wurden bereits gesichert und das Unternehmen hofft, bis spätestens 2028 in Betrieb gehen zu können.
Die norwegische Regierung zeigt grundsätzlich Unterstützung für solche Projekte, betont jedoch auch die Notwendigkeit, internationale Umweltabkommen zu berücksichtigen. Es gibt jedoch bereits Widerstand von Anwohnern und Umweltschützern gegen das Projekt. Kritiker befürchten erhebliche Umwelteingriffe und die Verbreitung giftiger Mineralien in Luft und Wasser. Die BI „La Dalane Leve“ (Lasst Dalane leben) warnt vor „einer der größten norwegischen Umweltkatastrophen“.
Diese Umweltschutzorganisation weist darauf hin, dass basierend auf den bisher veröffentlichten Daten über den Mineralgehalt der entdeckten Phosphat-, Titan- und Vanadiumvorkommen jede Tonne gefördertes Gestein 0,920 Tonnen Abraum produziert würde, was zu erheblichen Umweltauswirkungen führen könnte. Die Organisation befürchtet die Entstehung einer “Monstergrube” in einer Region, die bisher hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt wurde. Sie warnt davor, dass giftige Mineralien sich in Luft und Wasser verbreiten könnten und Mensch, Natur und Nahrungsmittelproduktion gefährden könnten.
Es ist wichtig zu beachten, dass große Bergbauvorhaben oft mit komplexen Umweltauswirkungen und sozialen Folgen verbunden sind. Die Abwägung zwischen wirtschaftlichem Nutzen und ökologischen Bedenken ist eine kontinuierliche Herausforderung bei solchen Projekten.
Natürlich wird die Ausbeutung dieses Vorkommens die Abhängigkeit der Europäischen Union von der Phosphorversorgung aus China und anderen Ländern verringern, aber dies wird die ökologische Situation in der Region erheblich beeinträchtigen. Das Hauptproblem besteht darin, dass die Raffination von Phosphor nicht nur sehr kohlenstoffintensiv ist, sondern birgt auch Risiken, dass giftige Stoffe in den Boden und die Luft gelangen. Die Energiewende erfordert jedoch Opfer, so dass es sehr wahrscheinlich ist, dass der Phosphorabbau trotz aller ökologischen Folgen weitergehen wird.
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