Milliarden-Abschreibungen nach gescheiterter E-Strategie

Deutschland, 14.12.2024

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Erzwungene Transformation führt zu massivem Wertverlust – Traditionsmarke Golf könnte Deutschland verlassen

Die Porsche SE rechnet mit einer außerplanmäßigen Wertberichtigung ihrer VW-Beteiligung von bis zu 20 Milliarden Euro, was etwa einem Viertel des bisherigen Buchwertes entspricht. Für die Porsche AG drohen zusätzliche Abschreibungen von bis zu zwei Milliarden Euro. Das Konzernergebnis der Holding-Gesellschaft werde 2024 “erheblich negativ” ausfallen. Die für November geplante strategische Planungsrunde wurde bereits verschoben – ein außergewöhnlicher Vorgang in der Konzerngeschichte.

Die Krise manifestiert sich in drastischen Einschnitten. VW erwägt die Verlagerung der Golf-Produktion vom Stammwerk in Wolfsburg nach Mexiko oder Polen. Ein fundamentaler Einschnitt, da der Golf seit Jahrzehnten als Inbegriff deutscher Automobilkompetenz gilt und ausschließlich in Wolfsburg gefertigt wurde.

Im Werk Zwickau zeigen sich die Folgen der forcierten Umstellung auf E-Mobilität besonders deutlich. Nach der vollständigen Umrüstung des Werks verlieren nun weitere 1.000 Beschäftigte mit befristeten Verträgen bis Ende 2025 ihre Arbeitsplätze. In einem offenen Brief kritisieren die Betroffenen Management und Politik: “Das ganze Jahr fühlte sich an wie ein Sterben auf Raten.” Die mangelnde Nachfrage nach E-Fahrzeugen straft die Milliardeninvestitionen ab.

Der Konzernvorstand verlangt von der Belegschaft Lohnkürzungen von zehn Prozent und plant die Streichung von Zulagen. Gleichzeitig stehen weitere Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen zur Diskussion. Die IG Metall fordert hingegen eine Beschäftigungsgarantie für die 130.000 Mitarbeiter und lehnt dauerhafte Gehaltseinschnitte ab.

Die Bundesregierung plant, die Kurzarbeitergeld-Bezugsdauer auf 24 Monate zu verdoppeln – ein weiterer kostspieliger Versuch, die Folgen der erzwungenen Transformation abzufedern.

Die jüngsten Entwicklungen lassen das Scheitern der E-Auto-Strategie erkennen. Der politisch forcierte Technologiewechsel überfordert nicht nur den Konzern, sondern auch die Kunden, die trotz massiver Subventionen an konventionellen Antrieben festhalten. Die angekündigte Verlagerung der Golf-Produktion verdeutlicht den drohenden Verlust industrieller Kernkompetenzen.

Die Politik hat durch einseitige Festlegung auf die E-Mobilität und überzogene Regulierung die Krise verschärft. Steigende Produktionskosten, mangelnde Rentabilität der E-Modelle und schwindende Wettbewerbsfähigkeit belasten den Industriestandort Deutschland. Die massive Wertberichtigung der Porsche SE spiegelt den Vertrauensverlust in die verordnete Transformationsstrategie.

Der Fall Zwickau zeigt exemplarisch die Risiken einer politisch diktierten Technologiewende. Die Werksschließungen sind nicht nur ein regionales Problem, sondern Vorboten einer tiefgreifenden Industriekrise.

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