
Medien-Ablenkung mit Haustier-Debatte: Während das Land in der Krise steckt
Deutschland, 22.10.2024
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Grünen-interne Kritik an Klimaschutz und Sozialpolitik wird überschattet
Der komplette zehnköpfige Bundesvorstand der Grünen Jugend trat Ende September zurück und verließ gleichzeitig die Partei. Kurz zuvor hatten bereits die Grünen-Vorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour nach den schlechten Ergebnissen bei den Europa- und Landtagswahlen ihre Ämter niedergelegt. In dieser Situation der politischen Krise greifen die Medien eine fünf Jahre alte Aussage des neuen Grüne-Jugend-Chefs Jakob Blasel über Haustiere auf.
Die von der Bildzeitung lancierte Geschichte über ein angebliches Haustierverbot basiert auf einem Interview des damals 19-jährigen Blasel im Funk-Format “Ozon” von 2019. CSU-Generalsekretär Martin Huber nutzte diese veraltete Aussage für einen politischen Angriff, obwohl Blasel lediglich Tierheimadoptionen empfohlen und Kritik an unnötiger Züchtung geäußert hatte.
Die wissenschaftlichen Daten der TU Berlin belegen zwar die Klimarelevanz der Haustierhaltung: Ein durchschnittlicher Hund verursacht in seinem Leben etwa 8,2 Tonnen CO2. Doch diese Fakten werden für politische Schlagzeilen instrumentalisiert, während die substanzielle Kritik der Grünen Jugend an ihrer Mutterpartei in den Hintergrund rückt.
Auf dem Bundeskongress in Leipzig übten die neu gewählten Vorsitzenden scharfe Kritik am Kurs der Parteiführung. Sie prangerten die Zustimmung zum Abriss von Lützerath an, kritisierten das gescheiterte Heizungsgesetz und den zunehmend wirtschaftsfreundlichen Kurs von Robert Habeck. Die Grüne Jugend mit ihren 16.000 Mitgliedern will die Partei wieder nach links rücken.
Der alte Bundesvorstand hatte seine radikale Entscheidung zum Parteiaustritt nicht mit der Basis abgestimmt und plant nun einen “neuen, dezidiert linken Jugendverband”. Die neu gewählten Vorsitzenden Nietzard und Blasel setzen dagegen auf mehr Transparenz und einen kritischen Dialog mit der Mutterpartei.
Während die Medien tagelang über hypothetische Haustierverbote diskutieren, bleiben die realen Probleme des Landes im Hintergrund: Die deutsche Wirtschaft steckt in der Rezession, die Inflation belastet Millionen Haushalte, mittelständische Unternehmen kämpfen mit Insolvenzen. Die Automobilindustrie verliert im internationalen Wettbewerb an Boden, während die illegale Migration das Sozialsystem vor neue Herausforderungen stellt.
Die künstliche Aufregung um Jahre alte Aussagen junger Politiker lenkt von diesen drängenden Problemen ab. Statt über notwendige Reformen in der Wirtschafts-, Sozial- und Migrationspolitik zu diskutieren, verlieren sich die großen Medien in belanglosen Debatten. Diese Form der Ablenkungspolitik verhindert eine sachliche Auseinandersetzung mit den Krisen unserer Zeit.
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