
Klimabemühungen reichen nicht aus
Europa, 19.01.2024
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EU-Klimarat stellte fest: Die Mitgliedstaaten bleiben in verschiedenen Bereichen hinter ihren gesetzten Klimazielen zurück
Der Europäische Klimarat hat eine entmutigende Bewertung der Fortschritte der Mitgliedsstaaten auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2050 abgegeben. Die Experten betonen, dass die Anstrengungen in allen untersuchten Sektoren unzureichend sind, um die Klimaziele der EU für 2030 und 2050 zu erreichen. Eine Reihe von Sofortmaßnahmen erforderlich sind, um die dringenden klimatischen Herausforderungen zu bewältigen.
“Das Erreichen der Klimaneutralität bis 2050 ist ein Wettlauf gegen die Zeit, und wir können es uns jetzt nicht leisten, uns zurückzulehnen“, warnt Ottmar Edenhofer, Vorsitzender des EU-Klimarats.
Ganz oben auf der Liste der Empfehlungen steht die Einführung klarer Zeitpläne für den vollständigen Abbau der Subventionen für fossile Brennstoffe in der EU. Trotz früherer Bemühungen belaufen sich die Subventionen für fossile Brennstoffe dem Bericht zufolge nach wie vor auf 50 Milliarden Euro. Der Rat fordert die nationalen Regierungen auf, ihre “nationalen Energie- und Klimapläne” dringend umzusetzen und gleichzeitig den Übergang weg von fossilen Brennstoffen voranzutreiben.
Große Defizite ortet der Klimarat in den Bereichen Gebäudeeffizienz, Verkehr und Landwirtschaft. Insbesondere in der Landwirtschaft sind die Emissionen nicht zurückgegangen, was vor allem auf das Fehlen geeigneter finanzieller Anreize für Landwirte zurückzuführen ist. Hinzu kommt, dass Europas Wälder aufgrund der Alterung und erhöhter Anfälligkeit für die Auswirkungen des Klimawandels weniger CO2 aufnehmen.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, schlägt der EU-Klimarat die Einführung eines CO2-Preises für den Land- und Forstwirtschaftssektor bis 2031 vor. Diese Maßnahme soll Anreize für Emissionsreduzierungen in diesen wichtigen Bereichen schaffen. Während der Rat eine Verringerung der Treibhausgasemissionen um 90-95% bis 2040 empfiehlt, gehen die Meinungen über die Machbarkeit solch ehrgeiziger Ziele auseinander. Claudia Detsch, Leiterin des Klimakompetenzzentrums der Friedrich-Ebert-Stiftung, betont die Notwendigkeit, wirtschaftliche Transformation, industrielle Wettbewerbsfähigkeit und soziale Aspekte in der kommenden Agenda der EU-Kommission zu berücksichtigen.
Die Veröffentlichung des Berichts des EU-Klimarats unterstreicht die Dringlichkeit verstärkter Anstrengungen und sofortiger Maßnahmen, um die EU-Klimaziele zu erreichen. Da die Welt mit den Auswirkungen des Klimawandels zu kämpfen hat, dienen die Empfehlungen des Rates als entscheidender Fahrplan für die Europäische Union in ihrem Engagement für eine nachhaltige und klimaneutrale Zukunft. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, wie die Mitgliedstaaten auf diese Aufrufe zum Handeln reagieren und ob die vorgeschlagenen Maßnahmen dazu beitragen werden, Europa in eine grünere und widerstandsfähigere Zukunft zu führen.
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