
Größte historische CO2-Emittenten
Europa, 27.11.2023
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Die koloniale Vergangenheit des Vereinigten Königreichs verstärkt seine Klimaverantwortung. UK ist für mehr als 5 Prozent aller Emissionen verantwortlich
Eine kürzlich veröffentlichte Analyse von Carbon Brief hat eine zuvor übersehene Facette des Beitrags des Vereinigten Königreichs zur globalen Erwärmung ans Licht gebracht. Während die inländischen Emissionen des Landes 3% der weltweiten Emissionen seit 1850 ausmachen, verdoppelt sich diese Zahl auf über 5%, wenn man die Emissionen in Ländern berücksichtigt, die einst unter der Herrschaft des Britischen Empire standen. Die Hauptverursacher dieses Anstiegs sind die Zerstörung von Wäldern in den kolonisierten Ländern, wobei Indien, Myanmar und Nigeria als Hauptquellen hervorstechen.
Diese Enthüllung bringt das Vereinigte Königreich von Platz acht auf Platz vier in der Liste der Nationen mit den größten historischen Emissionen, hinter den USA, China und Russland.
Dr. Simon Evans von Carbon Brief bemerkt: “Unsere Ergebnisse unterstreichen die erhebliche historische Verantwortung entwickelter Länder für die aktuelle Erwärmung, insbesondere der ehemaligen Kolonialmächte in Europa”. Historische Emissionen bleiben wichtig, da sie direkt mit dem Maß der Erwärmung an der Erdoberfläche korrelieren. Selbst Emissionen von vor 170 Jahren beeinflussen weiterhin das Klima des Planeten und betonen die langanhaltenden Folgen vergangener Handlungen.
Die Analyse erstreckt sich über das Vereinigte Königreich hinaus und zeigt, dass auch andere Kolonialmächte wie die Niederlande und Frankreich erhebliche Sprünge in ihren Ranglisten der historischen Verantwortung machen, wenn koloniale Emissionen berücksichtigt werden. Die Niederlande, die Indonesien kolonisierten, steigen vom 35. auf den 12. Platz in der Rangliste, während die Gesamtemissionen Frankreichs um 50% steigen.
Die Implikationen dieser Analyse hallen in internationalen Klimaverhandlungen stark wider, wo Verantwortung eine zentrale Rolle spielt. Während die UN-Klimaverhandlungen auf der COP28 wieder aufgenommen werden, werden Diskussionen über Klimafinanzierung und den “Loss and Damage”-Fonds voraussichtlich intensiver werden. Die Analyse unterstreicht die Dringlichkeit für entwickelte Länder, ihre historischen Verantwortlichkeiten anzuerkennen und die Klimareaktion in weniger entwickelten Ländern zu unterstützen.
Diese Analyse dient als eindringliche Erinnerung daran, dass die Bewältigung der Klimakrise sofortiges Handeln erfordert. Das komplexe Zusammenspiel von kolonialer Geschichte und Klimaverantwortung fügt der globalen Diskussion über Klimagerechtigkeit eine neue Dimension hinzu und fordert Nationen heraus, ihre Vergangenheit zu konfrontieren und eine gerechtere Zukunft zu gestalten.
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