
Die Schattenseiten des CO2-Handels in Afrika
Welt, 12.12.2023
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Die jüngste Internationale Klimakonferenz COP28 in Dubai hat ein kontroverses Thema in den Fokus gerückt: Handel mit Kohlenstoffzertifikaten in Afrika
Während einige afrikanische Regierungen Bedenken äußern und Menschenrechtsorganisationen vor den Risiken warnen, setzen Gastgeber wie die Vereinigten Arabischen Emirate und Ölländer auf einen Ausbau des CO2-Handels.
Afrika als Kohlenstoffsenke gerät ins Visier, insbesondere mit dem zweitgrößten Regenwald der Erde und absorbierenden Ökosystemen. Doch die Diskussion über die Vorteile für die afrikanischen Länder wird von Kritikern gar als “Pakt mit dem Teufel” bezeichnet.
Einige Staatsführer afrikanischer Länder, darunter Kenia, betrachten ihre Kohlenstoffsenken als “beispiellose wirtschaftliche Goldmine”. Tech-Giganten wie Meta und Netflix haben bereits CO2-Zertifikate in Kenia erworben. Kenias Präsident William Ruto sieht dies als Möglichkeit, Einnahmen zu generieren. Doch Experten warnen vor den Folgen, insbesondere in Bezug auf ungeklärte Eigentumsfragen.
Simon Counsell, Experte auf dem Gebiet, argumentiert, dass CO2-Zertifikate zu Vertreibung und Gewalt führen, anstatt den lokalen Gemeinden finanzielle Vorteile zu bringen. Ungeklärte Eigentumsfragen, wie im Fall des Mau-Waldes in Kenia, werfen die Frage auf: Wem gehört der Wald oder die Steppe? Die Regierung versucht, Eigentumsrechte zu erlangen, und CO2-Zertifikate werden zum umstrittenen Anlageportfolio ausländischer Konzerne, die zunehmend dazu neigen, Gebiete einzuzäunen und Menschen gewaltsam fernzuhalten.
Counsell bezeichnet den Glauben, dass große Konzerne in Afrika für einen Geldsegen und Umweltschutz sorgen, als “Pakt mit dem Teufel”. Dieser Pakt führt zu bewaffneten Auseinandersetzungen, wie im Mau-Wald, wo Wildhüter gegen die Interessen der indigenen Ogiek agieren. Der Einsatz von bewaffneten Wildhütern, finanziell unterstützt durch CO2-Zertifikate, wirft ethische Fragen auf und steht im Widerspruch zu den Menschenrechten.
Der Afrikanische Menschenrechtsgerichtshof in Arusha hat vor der COP28-Konferenz erneut afrikanische Regierungen aufgefordert, die Menschenrechte zu respektieren. In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen und kontroversen Praktiken steht die Frage im Raum: Wird der CO2-Handel in Afrika zur Rettung des Planeten oder zu einem Pakt mit unvorhersehbaren Konsequenzen?
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