Die Dürre kennt keine Günstlinge

Welt, 24.10.2023

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Die Region Hawraman im Irak leidet unter einer verheerenden Dürre, die sich in den letzten Jahren noch verschlimmert hat

Die Trockenheit hat zu einem dramatischen Rückgang des Grundwasserspiegels und dem Austrocknen von Bächen und Gewässern geführt. Dies hat besonders schwerwiegende Auswirkungen auf die dortigen Walnussbäume, von denen in den Jahren 2021 und 2022 etwa 30.000 verdorrten. Besonders die ältesten Bäume, die mehr als 100 Jahre alt sind, leiden unter Wassermangel. Zusätzlich sind viele der Quellen in der Region versiegt.

Landwirte in der Region, wie Yunus Abdul Khaliq und Fakhraddin Mustafa, die von den Walnüssen abhängig sind, stehen vor einer existenziellen Krise. Trotz des dringenden Bedarfs an Hilfe von staatlichen Stellen, insbesondere dem Landwirtschaftsministerium, haben die Behörden bisher wenig unternommen, um die Landwirte zu unterstützen. «Das Landwirtschaftsministerium ist das unfähigste Ministerium mit dem geringsten Budget», so Omid Ahmed vom Landwirtschaftsamt in Byara.

Die Bewässerung der Bäume mit Brunnenwasser oder Wasser aus Zisternen ist aufgrund der hohen Kosten keine praktikable Lösung. „Wir können nicht mit Brunnenwasser oder Wasser aus Zisternen helfen – das ist viel zu teuer“, sagt Ahmed. Ein weiteres Problem ist, dass die Bauern in der Region aus Angst, ihre Gärten könnten austrocknen, Wasserbrunnen in der Nähe von Bächen gebaut haben. Die Trockenheit macht die Walnussbäume auch anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.

Experten, wie Saman Abdulrahman, Präsident des Pflanzeninstituts an der Amerikanischen Universität im kurdischen Sulaimani, betonen die Notwendigkeit, Landwirte in der Region darin zu schulen, widerstandsfähigere Pflanzen anzubauen, die besser gegen die Auswirkungen des Klimawandels bestehen können. Die Zukunft der Walnussbäume in der Region Hawraman ist aufgrund der anhaltenden Trockenheit und des Klimawandels stark gefährdet.

Die globale Erwärmung wirkt sich besonders negativ auf das Leben der Landwirte in armen Ländern aus. Weder sie noch der Staat haben die Möglichkeit, die Situation irgendwie zu beeinflussen. Sie können nur hoffen, dass die internationale Gemeinschaft eingreift und die notwendigen Ressourcen bereitstellt, um die Auswirkungen der Erderhitzung zu minimieren. Die Industrieländer als Hauptverursacher dieses Phänomens müssen sofort reagieren und die Situation retten, bevor es zu spät ist.

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