
Deutsche geben Wärmewende einen Korb
Deutschland, 30.07.2024
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Verkaufszahlen brechen ein – Nur Ölheizungen erleben Aufschwung
Die viel beschworene Wärmewende in Deutschland steckt in einer Sackgasse. Neue Zahlen des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) zeichnen ein düsteres Bild: Der Absatz von Heizungen ist im ersten Halbjahr 2024 um fast die Hälfte eingebrochen.
Die Hoffnungsträger der grünen Energiezukunft, die Wärmepumpen, erleben einen regelrechten Absturz. Statt der von der Regierung anvisierten 500.000 Geräte pro Jahr wurden gerade einmal 90.000 Stück verkauft – ein Minus von 54 Prozent. Auch Gasheizungen finden kaum noch Abnehmer. Der Verkauf brach um 44 Prozent ein.
Ironischerweise erlebt ausgerechnet die Ölheizung einen kleinen Boom. Ihr Absatz stieg um 14 Prozent auf 55.000 Geräte. Ein Schlag ins Gesicht für Klimaschützer und Politiker, die auf einen raschen Umstieg auf erneuerbare Energien gehofft hatten.
Die Gründe für diese Entwicklung sind vielschichtig. BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt erklärt: “In dieser unübersichtlichen Gemengelage schieben die Menschen die Heizungsmodernisierung eher auf.”
Die Bürger sind verunsichert und warten ab, was die kommunale Wärmeplanung bringen wird, bevor sie Geld in neue Heizungen investieren.
Für die Heizungsindustrie hat dies gravierende Folgen. Stellenabbau und Kurzarbeit sind die bitteren Konsequenzen. Der Heizungshersteller Vaillant will etwa 700 Stellen streichen, 300 davon in Deutschland. Milliardenschwere Investitionen in neue Produktionsanlagen drohen sich als Fehlinvestitionen zu entpuppen.
Die Klimaziele der Bundesregierung rücken in weite Ferne. Bis 2030 sollte die Hälfte aller Wärme klimaneutral erzeugt werden. Aktuell sind es nicht einmal 20 Prozent. Dabei wäre eine rasche Modernisierung dringend nötig: Jede zweite Heizung in Deutschland gilt als veraltet.
Auch im europäischen Ausland sieht es nicht besser aus. In Großbritannien brachen die Verkäufe im ersten Quartal um fast 24 Prozent ein, in Polen sogar um 31 Prozent. Die Gründe sind vielfältig: Kürzungen staatlicher Fördergelder, Unsicherheit aufgrund des Ukraine-Kriegs und eine allgemeine Wirtschaftsflaute.
Die Opposition wittert ihre Chance. CDU-Politiker Andreas Jung fordert einen “echten Wumms” in der Heizungspolitik.
Doch die Ampel-Koalition scheint ratlos. Ihre Wärmewende-Pläne sind zu einer Luftnummer geworden, die von den Bürgern ignoriert wird.
Die Deutschen haben der Wärmewende vorerst einen Riegel vorgeschoben. Robert Habecks Vision einer grünen Heizungsrevolution ist fürs Erste gescheitert. Stattdessen herrscht Stillstand in den Heizungskellern der Republik. Ohne ein radikales Umdenken in der Politik droht die Energiewende im Wärmesektor zu einer Fata Morgana zu werden. Die Klimaziele im Gebäudesektor rücken so in weite Ferne.
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