Autohersteller lügen über die realen CO2-Emissionen

Deutschland, 01.02.2024

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Eine aktuelle ICCT-Studie zeigt eine wachsende Diskrepanz zwischen dem offiziellen und dem tatsächlichen Kraftstoffverbrauch und Kohlendioxidausstoß von Neuwagen in Deutschland

Laut der Studie liegt der tatsächliche Kraftstoffverbrauch im Jahr 2022 um 14,1% höher als die von den Automobilunternehmen angegebenen Werte. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber der Differenz von 7,7% im Jahr 2018. Trotz der Einführung des WLTP durch die Europäische Union im Jahr 2017, das genauere Emissionsdaten liefern soll, scheint sich die Diskrepanz weiter zu vergrößern.

Das WLTP-Verfahren, das zur Messung von CO2-Emissionen unter kontrollierten Laborbedingungen entwickelt wurde, war zunächst vielversprechend, da es die Diskrepanz von 32,7% auf 7,7% reduzierte. Die jüngste Studie deutet jedoch darauf hin, dass die realen Daten wieder einmal von den offiziellen Zahlen abgewichen sind. Der Erfolg des WLTP könnte durch Faktoren wie die Reifenwahl der Verbraucher, die nicht genau geregelt ist, beeinträchtigt werden.

Die Wissenschaftler haben die von der Europäischen Umweltagentur veröffentlichten offiziellen CO2-Emissionsdaten mit den tatsächlichen Kraftstoffverbrauchsdaten von mehr als 160.000 Fahrzeugen gegenübergestellt. Die Auswirkungen dieser sich vergrößernden Lücke können verheerend sein. Jan Dornoff warnt davor, dass eine Nichtbeachtung dieses Problems die Glaubwürdigkeit der offiziellen CO2-Emissionswerte beeinträchtigen und die Verbraucher dazu bringen könnte, mehr für Kraftstoff zu bezahlen.

Die Studie schlägt vor, die Daten der eingebauten Verbrauchsmessgeräte in den Fahrzeugen zu nutzen, um die Lücke zwischen den offiziellen und den realen Emissionen zu schließen. Politiker betonen weiterhin, wie wichtig es ist, die tatsächlichen Emissionen auf der Straße zu sinken, um die Klimaziele zu erreichen.

Diese Forschung stellt die Automobilindustrie und die Politik vor die Herausforderung, die Ursachen anzugehen und wirksame Lösungen umzusetzen. Es kommt nicht auf die Quantität der Umweltschutzmaßnahmen an, sondern auf ihre Qualität. Vernachlässigt der Staat die Überwachung ihrer Einhaltung, wird der Übergang zu einer nachhaltigen Zukunft erheblich verlangsamt. Da ein erheblicher Teil der Kohlendioxidemissionen auf den Verkehr entfällt, können selbst kleine positive Veränderungen im Verkehrssektor die Auswirkungen auf die Umwelt erheblich verringern.

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