Globale Renaissance der Atomkraft legt deutsche Versäumnisse offen

Welt, 23.12.2024

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Aktenbelege zeigen manipulierte Entscheidungsprozesse beim Atomausstieg

Die neu freigegebenen Akten des Wirtschaftsministeriums belegen, dass der damalige Staatssekretär Patrick Graichen im März 2022 einen Expertenvermerk zur möglichen AKW-Laufzeitverlängerung gezielt zurückhielt. Die Fachleute hatten darin klar dargelegt, dass längere Kernkraftlaufzeiten Versorgungsengpässe vermeiden und Strompreise senken könnten. Stattdessen wurde ein umgeschriebener Vermerk verwendet, der die ursprüngliche Expertise ins Gegenteil verkehrte.

Der neue französische Reaktor Flamanville 3 ging am 20. Dezember 2024 ans Netz. Mit 1.600 Megawatt Leistung versorgt er zwei Millionen Haushalte und steht am Beginn des französischen Plans zur Verdreifachung der Kernkraftkapazität bis 2050. Die deutschen Stromimporte aus Frankreich haben sich gegenüber 2023 bereits verdoppelt.

Die amerikanische Tech-Industrie treibt die nukleare Entwicklung massiv voran. Der Google-Konzern Alphabet kooperiert mit Kairos Power bei der Entwicklung kleiner modularer Reaktoren. Amazon investiert mehr als 500 Millionen Dollar in diese Technologie und plant Rechenzentren direkt neben Kraftwerken. Meta folgt diesem Trend für den steigenden Energiebedarf durch künstliche Intelligenz.

In der Schweiz bereitet der Bundesrat die Aufhebung des Neubauverbots für Kernkraftwerke vor. Der Gegenvorschlag zur “Blackout-Initiative” betrachtet Atomkraft als ergänzende Option neben dem priorisierten Ausbau erneuerbarer Energien. Auch Argentinien plant unter Präsident Milei den Bau eines modularen Reaktors am Standort Atucha für die wachsenden Stromanforderungen durch KI-Anwendungen.

Der Abteilungsleiter im Umweltministerium, Gerrit Niehaus, spielte eine zentrale Rolle. Er schrieb einen Vermerk seiner Fachleute komplett um und verkehrte deren Kernbotschaft in ihr Gegenteil. Die ursprüngliche Version hatte einen mehrjährigen Weiterbetrieb der Atomkraftwerke als sicherheitstechnisch möglich bewertet.

Die freigelegten Dokumente offenbaren systematische Manipulationen in deutschen Ministerien, die zu weitreichenden energiepolitischen Fehlentscheidungen führten. Fachexperten bestätigen, dass fünf der sechs stillgelegten deutschen Atomkraftwerke mit vertretbarem Aufwand reaktivierbar wären. Die Abschaltung dieser Anlagen hat Deutschland in eine prekäre energiewirtschaftliche Position gebracht. Steigende Stromimporte aus dem Ausland, erhöhte Energiekosten und eine verschlechterte CO2-Bilanz durch reaktivierte Kohlekraftwerke sind die messbaren Folgen. Diese Entwicklung steht in direktem Gegensatz zum internationalen Trend, wo Kernkraft zunehmend als unverzichtbarer Bestandteil einer klimaneutralen und versorgungssicheren Energiezukunft gesehen wird. Die systematische Missachtung wissenschaftlicher Expertise zugunsten ideologischer Positionen hat dem Industriestandort Deutschland nachhaltig geschadet.

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