
VWs Existenzkrise: Dramatischer Gewinneinbruch und drohende Werksschließungen
Deutschland, 01.11.2024
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Transformation und Wettbewerbsfähigkeit als Hauptherausforderungen
Der Volkswagen-Konzern durchläuft gegenwärtig die größte Krise seiner Geschichte. Im dritten Quartal 2024 verzeichnete der Konzern einen Rückgang des Gewinns um 63,7 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro. Gleichzeitig ging der Umsatz um 0,5 Prozent auf 78,48 Milliarden Euro zurück. Als Konsequenz plant der Konzern ein umfassendes Sparprogramm, welches die Schließung von mindestens drei der zehn deutschen Werke sowie den Abbau von Zehntausenden Arbeitsplätzen vorsieht. Hierbei sind insbesondere die Standorte Osnabrück, Emden und die Gläserne Manufaktur in Dresden von den Maßnahmen betroffen.
Die Problematiken, mit denen der Automobilkonzern konfrontiert ist, sind vielfältig. In China, dem wichtigsten Auslandsmarkt, ist der Marktanteil seit 2013 von über 30 Prozent auf 14,5 Prozent gesunken. Die Gewinne, die in China generiert wurden, sind von 4,4 Milliarden Euro im Jahr 2016 auf voraussichtlich 1,5 Milliarden Euro in diesem Jahr geschrumpft. Die schwache Position des Unternehmens zeigt sich insbesondere im Zukunftsmarkt der Elektromobilität. Während der chinesische Hersteller BYD einen Marktanteil von 32 Prozent bei Elektrofahrzeugen erreicht, kommt VW lediglich auf einen Marktanteil von fünf Prozent.
Die EU-Kommission verschärft die Situation zusätzlich durch die Einführung von Strafzöllen gegen chinesische Hersteller von Elektrofahrzeugen. Diese Maßnahme könnte sich jedoch als Bumerang erweisen, da China Gegenmaßnahmen androht. Für den Volkswagen-Konzern, der in China 39 Werke mit 90.000 Mitarbeitern betreibt, ist die aktuelle Situation von großer Bedeutung.
Die Konzernführung versucht, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. In der chinesischen Stadt Hefei wird für 3,5 Milliarden Euro ein neues Entwicklungszentrum errichtet. Bis 2026 ist die Produktion von vier neuen Elektromodellen vorgesehen, bis 2030 plant VW die Fertigung von insgesamt 30 batteriebetriebenen Modellen für den chinesischen Markt. Des Weiteren wurde eine strategische Kooperation mit dem chinesischen E-Mobil-Start-up Xiaopeng initiiert.
Die Gewerkschaften sowie der Betriebsrat haben bereits angekündigt, die geplanten Einsparungen nicht hinzunehmen. Ab Dezember ist mit Warnstreiks zu rechnen. Die niedersächsische Landesregierung, die mit einem Anteil von 20 Prozent am Konzern beteiligt ist, sieht sich in der Verantwortung, Werksschließungen zu verhindern. Ministerpräsident Stephan Weil fordert bis Weihnachten Klarheit über die Zukunft der deutschen Standorte.
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