
Führungskrise bei Grünen und SPD: Jugendikonen scheitern an der Realität
Deutschland, 09.10.2024
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Das Ende einer Generation?
Kevin Kühnert (35) und Ricarda Lang (30) haben innerhalb von zwölf Tagen ihre Spitzenpositionen aufgegeben. Ihr Rücktritt markiert nicht nur das persönliche Scheitern zweier Nachwuchshoffnungen, sondern offenbart eine tiefe Krise in SPD und Grünen.
Die Wahlstatistiken sprechen Bände: Bei den Europawahlen wählten 33 Prozent der 16- bis 24-Jährigen Kleinstparteien, weitere 16 Prozent die AfD. In Ostdeutschland wurde die rechtsextreme Partei bei den unter 25-Jährigen sogar stärkste Kraft. Gleichzeitig ist die Jugend so pessimistisch wie nie zuvor. Inflation, Kriege und teure Mieten bereiten vor allem den unter 30-Jährigen große Sorgen.
Kühnert, einst radikaler No-GroKo-Kämpfer, wandelte sich zum geschmeidigen Regierungsverteidiger. “Dass er sich beim Scholz-Erklären oft bis zur Schmerzgrenze verbiegen musste, war ihm anzumerken, tat beim Zusehen weh und führte zu einem persönlichen Profilverlust des einstigen Vorzeigelinken”, heißt es in einer Analyse. Seine Kampagne zur Europawahl wird als “strategisch unverständlich und ideenarm” kritisiert. Lang wiederum scheiterte daran, den linken Flügel der Grünen in einer rechteren Koalition bei Laune zu halten.
Die Grünen versinken im Chaos. Führende Mitglieder der Grünen Jugend treten zurück oder verlassen die Partei ganz. Ihr zynischer Abschiedsbrief – “Es ist uns wichtig zu betonen, dass wir Euch nicht für schlechte Menschen halten” – entlarvt die tiefe Kluft zwischen Basis und Führung.
Die Selbstüberschätzung der Parteiführungen grenzt an Realitätsverlust. Robert Habecks Behauptung, ohne ihn und die Seinen an der Macht hätte es “diesem Land den Boden unter den Füßen weggerissen”, ist symptomatisch. Auch Annalena Baerbocks Erklärung, keine Zeit für einen Kanzlerwahlkampf zu haben, da “Partner weltweit” auf ihr Kriseninterventionstalent bauten, zeugt von Selbstüberschätzung.
Während sich die Baby-Boomer in den Ruhestand verabschieden, bleiben ihre ungelösten Probleme: schrumpfende Wirtschaft, drohende Pleite der Pflegekassen, steigende Krankenkassenbeiträge und eine Rentenlast, die von immer weniger Jungen geschultert werden muss.
Lang und Kühnert sind gescheitert – an sich selbst, an ihren Parteien und an der politischen Realität. Ihr Rückzug könnte den Anfang vom Ende von SPD und Grünen als relevante politische Kräfte markieren. Der Vertrauensverlust, besonders bei jungen Wählern, scheint irreparabel.
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