
Von China nach Europa: Wie lokale Batterieproduktion CO2-Emissionen senkt
Europa, 15.05.2024
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Die Verlagerung der Elektrofahrzeuglieferkette aus China nach Europa bietet ein enormes Potenzial zur Reduktion von CO2-Emissionen und zur Stärkung der europäischen Industrie
Eine aktuelle Analyse von Transport & Environment zeigt, dass die Emissionen bei der Herstellung von Batterien um 37% gesenkt werden könnten. Diese Zahl könnte auf mehr als 6% steigen, wenn bei der Produktion erneuerbare Energiequellen eingesetzt werden. Zwischen 2024 und 2030 könnten 133 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden.
Derzeit kann Europa etwa 47% der bis 2030 erwarteten Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien decken. Dieser Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, was auf die Maßnahmen zurückzuführen ist, die als Reaktion auf das US-Gesetz „Inflation Reeducation Act“ getroffen wurden. Es besteht jedoch ein Risiko, dass 53% der gemeldeten Produktionskapazitäten verzögert, reduziert oder gestrichen werden könnten, wenn EU-Länder keine entschiedenen Gegenmaßnahmen ergreifen.
Sebastian Bock von T&E Deutschland betont die Bedeutung einer klaren und fokussierten Vorgehensweise der EU-Politiker:
Batterien und die für ihre Herstellung benötigten Rohstoffe sind das neue Öl. Um die Vorteile für das Klima und die Industrie voll auszuschöpfen, müssen strenge Nachhaltigkeitsstandards eingeführt und Investitionen in europäische Gigafabriken unterstützt werden.
Eine große Herausforderung stellt die Sicherung der gesamten Batteriewertschöpfungskette dar, insbesondere angesichts der aktuellen Dominanz Chinas. Bis 2030 könnte Europa potenziell 56% benötigter Kathoden herstellen. Die beiden derzeit in Betrieb befindlichen Anlagen werden jedoch nicht ausreichen, um die Produktion zu steigern. Darüber hinaus könnte die Region ihren Bedarf an recyceltem Lithium bis zum Ende des Jahrzehnts vollständig decken und zwischen 8 und 27% der für Batterien benötigten Mineralien aus Recyclingkreisläufen zurückgewinnen. Dafür sind jedoch erhebliche Investitionen und staatliche Förderung erforderlich.
Bock warnt vor dem intensiven Batterieproduktion-Wettlauf. Heute gibt es drei große Akteure auf dem Markt: China, die USA und Europa.
Wir haben einen Teil der Batterie-Investitionen, die durch US-Subventionen abzuwandern drohten, retten können. Trotzdem ist fast die Hälfte der geplanten EU-Produktion in Gefahr. Deutschland und die EU müssen sich vorbehaltlos zum Verbrenner-Aus bekennen und verbindliche Ziele für gewerbliche E-Auto-Flotten einführen, um der Industrie die Gewissheit zu geben, dass ein sicherer Markt für ihre Produkte entsteht.
Die nächsten Jahre werden entscheidend dafür sein, ob Europa seine Ziele in der Batterieproduktion erreichen und dabei signifikante CO2-Einsparungen realisieren kann. Ein koordiniertes Vorgehen, ambitionierte Investitionen und strenge Nachhaltigkeitsstandards sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen und umweltfreundlichen Batterieindustrie in Europa.
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