Überschwemmungen sind nur der Anfang

Welt, 19.09.2023

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In der von Überschwemmungen verwüsteten Hafenstadt Derna in Libyen stehen Rettungsteams vor der Herausforderung, eine “zweite verheerende Krise” zu verhindern, da sich durch das verschmutzte Wasser Krankheiten ausbreiten

Die Überlebenden äußern zunehmend Wut und Frustration gegenüber den politischen Eliten des Landes, die beschuldigt werden, unzureichende Maßnahmen zur Instandhaltung der Dämme ergriffen zu haben. Diese Dämme brachen während des Sturms Daniel, was zu den schwerwiegenden Überschwemmungen in der Region führte.

Durch die Überschwemmungen sind die Wasserquellen in der Katastrophenregion stark mit Abwässern verunreinigt, so dass Tausende von Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Die Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) warnt vor einer sich rasch verschärfenden Gesundheitskrise, vor allem in Derna, und berichtet bereits von erkrankten Kindern aufgrund des verschmutzten Wassers.

Die Vereinten Nationen sind ebenfalls besorgt über die Zustände im Osten Libyens und weisen auf das erhöhte Risiko von Krankheitsausbrüchen aufgrund von verunreinigtem Wasser und unzureichenden sanitären Einrichtungen hin. UN-Teams arbeiten daran, eine weitere Krise in der Region zu verhindern und die Ausbreitung von Krankheiten einzudämmen.

Die Überschwemmungen haben auch viele Migranten betroffen, von denen Tausende allein in Derna lebten. Die UN-Organisation für Migration (IOM) geht davon aus, dass die Zahl der Todesopfer unter den Migranten besonders hoch sein wird, da sie in tief gelegenen Gebieten angesiedelt waren. Die genaue Zahl der Todesopfer wird noch ermittelt, aber es wird angenommen, dass sich unter den Opfern etwa 400 Migranten befinden.

Libyen ist ein Bürgerkriegsland und de facto zweigeteilt, mit rivalisierenden Regierungen im Westen, die international anerkannt ist, und im Osten, die nicht international anerkannt ist. Diese Teilung erschwert die Rettungsbemühungen und die Koordinierung der Hilfe. Die EU und die USA haben zusätzliche Hilfsgelder für Libyen zugesagt, um bei der Bewältigung dieser Katastrophe zu unterstützen.

Die Nachlässigkeit der Behörden hat zu einer entsetzlichen ökologischen und humanitären Krise geführt. Zehntausende Menschen waren betroffen, die Infrastruktur der Stadt wurde zerstört und der Bevölkerung fehlt nun der Zugang zu sauberem Trinkwasser. Es ist offensichtlich, dass Libyen diese schwere Katastrophe nicht alleine bewältigen kann, daher muss die Weltgemeinschaft alles tun, um die Auswirkungen der Überschwemmung zu minimieren und die Menschen aus der Risikozone zu entfernen.

 

 

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