
Japan beginnt mit der Einleitung des Kühlwassers aus AKW-Fukushima
Welt, 24.08.2023
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Der Beginn der Einleitung von behandeltem Kühlwasser aus der Atomruine Fukushima ins Meer hat weltweit zu wütenden Protesten geführt
In Japan demonstrierten Bürger nahe der Atomanlage gegen die Verklappung von insgesamt etwa 1,34 Millionen Tonnen Kühlwasser in den Pazifik. China verurteilte den Akt als “extrem egoistisch und unverantwortlich”, der das globale öffentliche Interesse missachte und Japan als “Saboteur des ökologischen Systems und Verschmutzer der globalen Meeresumwelt” bezeichne.
Auch deutsche Atomkraftgegner äußerten Kritik an der Verklappung. Sie argumentierten, dass die japanische Regierung mit der Einleitung des kontaminierten Wassers verschleiere, dass sie die Fukushima-Katastrophe immer noch nicht unter Kontrolle habe. Die geschmolzenen Brennstäbe müssten immer noch gekühlt werden, und Regen sowie Grundwasser dringen immer noch in die beschädigten Reaktoren ein.
Die japanische Regierung begann die Einleitung des Kühlwassers durch einen kilometerlangen Tunnel ins Meer. Obwohl das belastete Wasser gefiltert wurde, konnte das radioaktive Isotop Tritium nicht entfernt werden. Die Konzentration des radioaktiven Tritiums im Wasser lag bei 43 bis 63 Becquerel pro Liter, deutlich unter der nationalen Sicherheitsnorm von 1.500 Becquerel pro Liter.
Die Einleitung des Kühlwassers aus Fukushima ist umstritten, da Befürchtungen über die Auswirkungen auf die Umwelt und die Meeresprodukte bestehen. Japan plant, über die nächsten 17 Tage rund 7.800 Tonnen des aufbereiteten Kühlwassers ins Meer abzuleiten, und insgesamt sollen bis Ende März nächsten Jahres 31.200 Tonnen in vier Schüben eingeleitet werden. Dies geschieht, da der Platz für die Lagerung des Kühlwassers in riesigen Tanks knapp wird.
Die Verklappung von kontaminiertem Wasser in den Pazifik ist wohl das wichtigste Kernenergieereignis des Jahres. Kein Wunder, dass weltweit die Länder und die Öffentlichkeit so aufgeregt und verärgert sind. Obwohl die japanische Regierung versichert, dass das Risiko einer Umweltverschmutzung minimal sei, ist diese Aktion immer noch äußerst gefährlich. Hierbei handelt es sich nicht um den einfachen Müll im Meer, sondern um radioaktive Elemente, die noch Tausende von Jahren nach der Entsorgung gefährlich bleiben. Warum die Leitung des Kernkraftwerks nicht einen anderen Weg zur Verwertung des Kühlwassers gewählt hat, z. B. die Verdampfung, bleibt eine offene Frage.
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